Schöner hätten wir uns einen ersten Auftritt dieses Jahr (und zweiten überhaupt) gar nicht vorstellen können, und das Wetter hat auch voll mitgemacht!
Es war super in Regensburg!
viele Grüße, und wer mag bis zum Montag in der Unterfahrt in München:)
Moni

Sprung in andere Jazz-Dimension
„Jazzfans erliegen am Jazzweekend-Sonntag in Regensburg dem Charme von Bandleaderin Monika Roscher“
„Hinweggefegt wurde das – und eigentlich auch sonst alles, was an diesem Weekend noch so passiert oder auch nicht passiert war – aber schließlich vom sensationellen Auftritt der gerade mal ein Jahr alten Monika-Roscher-Big-Band am Bismarckplatz. Big Band? Na ja, das Line-Up entspricht zumindest dem, was man unter dieser Besetzung so gemeinhin versteht. Der damit verbundenen Erwartungshaltung zieht Leaderin Monika Roscher mit ihren Kompositionen und Arrangements den Boden aber so gründlich unter den Füßen weg, dass man sich eineinhalb Stunden lang in jenen Zustand „salopper Katatonie“ versetzt fühlt, als den Walter Moers’ Käpt’n Blaubär einst den Sturz in ein Dimensionsloch beschrieben hat.
Man könnte die Nummern, die da „Failure in Wonderland“, „Schnee aus Venedig“ oder „Futur drei“ heißen, nun auf ihre stilistischen Ingredienzien hin abklopfen: Filmmusik zwischen Thriller und Italo-Western, beschädigtes Blechpathos à la Kurt Weill (in der „Parade“ des munter gen Abgrund und darüber hinaus marschierenden Leichenzugs), Trip-Hop nebst Vokoder-Effekten, Independent-Rock mit zwei Akkorden und hymnischer Bläsersteigerung, das ganze jazz-rockig abgeschmeckt und mit grandiosen Soli überblasen…
Bringt aber nix. Die Musik ist versponnener, frecher, poetischer, brachialer, zärtlicher und ingeniöser als eine solche Aufzählung das vermitteln kann. Auch rein handwerklich ist da mehr dahinter als der jugendliche Überschwang einer ambitionierten Musikerin. Monika Roscher – zwischenzeitlich mit Gesichtsmaske oder Trauer-Kopfputz angetan – hat alle Hände voll zu tun, zwischen aparten Gesangseinlagen und dreckigen Zerrorgien an der Stratocaster die einkomponierten Taktwechsel zu dirigieren oder das kontrapunktische Geflecht im Bläsersatz zusammenzuhalten.
Ihrem lässigen Charme, den sie dabei, einer angesagten Indie-Frontfrau gleich, versprüht, dürften an diesem Abend alle erlegen sein, die das Glück hatten, dabei zu sein.“

 

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