Monique in Wonderland

„LANGENZENN – Wer ein Konzert der in München ausgebildeten und in Langenzenn beheimateten Gitarristin, Komponistin und Sängerin Monika Roscher besucht, der darf nicht mit traditionellem Big-Band-Sound und Klassikern von Miller bis Ellington rechnen. Vielmehr wird der Zuhörer entführt in eine andere ferne Traumwelt, in der die Protagonistin eine übergeordnete und geradezu mystische Rolle spielt. Während des gesamten Abends ist das Publikum gefangen von der besonderen Ausstrahlungskraft der Frontfrau und von ihrem Ideenreichtum. Verletzlich und kraftvoll zugleich singt sie mit einem Timbre irgendwo zwischen Nena, Stefanie Kloß (Silbermond) und AnNa (Rosenstolz) und trifft dabei mitten ins Herz, energisch und konzentriert leitet sie ihre Musikkollegen, virtuos und stilecht improvisiert sie auf der originalen alten Fender Stratocaster. Musikalisch an die aktuellen Entwicklungen der Big-Band-Musik angenähert mischt sie Bebop, Soul und Computersounds, angereichert mit geradezu klassisch anmutenden Themen, die eher an die neuzeitlichen Kompositionen im Musicalbereich erinnern. Die Texte ihrer Lieder sind alles andere als alltäglich, von „Schnee in Venedig“ und einem Trauermarsch, bei dem die Mitmarschierenden immer mehr Euphorie entwickeln und sich zuletzt gemeinsam von einer Klippe stürzen, von der Nacht und der Jagd ist die Rede. Stets gelingt ihr es, diese Gedanken musikalisch so umzusetzen, dass die Szenen eindeutig zu verstehen sind.

Die Band harmoniert dabei perfekt mit ihr. Bruder Ferdi spielt einen einfühlsamen und dezenten Bass, er bildet zusammen mit einem exzellenten Drummer Bastian Jütte, Josef Ressle am Piano und dem für viele mystische Effekte zuständigen Computermusiker Leonhard Kuhn den Grundstock ihrer Truppe. Der satte Bläserapparat schmiegt sich elegant an dieses musikalische Grundgerüst an, die Solisten werden sparsam eingesetzt und sie verstehen es auch, sich nicht allzu selbstdarstellerisch in den Vordergrund zu stellen, wie es leider oft bei Big-Band-Konzerten der Fall ist. Heiko Giering, seit Jahren schon regional bekannt als exzellenter Baritonsaxophonist ist einer von ihnen, seine Soli sind interessant und durchdacht, sie gehen weit über ein reines Tonleitergeplänkel hinaus und ernten starken Applaus. An Beifallsbezeugungen wurde an diesem Abend zu recht sowieso nicht gespart. Über 400 Gäste feierten das Debüt Monika Roschers, das wegen der unsicheren Wetterlage vom Klosterhof in die Stadthalle verlegt wurde, und bedankten sich mit frenetischem Applaus und Standing Ovations. Die junge Künstlerin hat sich erfolgreich präsentiert und man darf auf viele weitere Events mit ihr hoffen.“

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